Yoga erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Der Einstieg ist eigentlich nicht schwer, doch viele Menschen scheuen vor den vielen fremden Begriffen zurück oder fühlen sich durch die akrobatischen Posen alter Yoga-Hasen auf Social-Media-Portalen eingeschüchtert.
Beides muss nicht sein. Niemand muss mit der indischen Sprache Sanskrit vertraut sein oder das Rad (Chakrasana) perfekt hinbekommen. Die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:
- Yoga ist ein Teil der indischen Ayurveda-Lehre.
- Die einzelnen Positionen (Asanas) unterstützen das Zusammenspiel von Geist und Körper.
- Ein großer Teil des Yoga-Lifestyles, der heute auf Instagram & Co. Inszeniert wird, hat mit echtem Yoga nicht viel zu tun.
Das Wichtigste für jeden Yoga-Einsteiger ist, eine Form des Yoga zu finden, die den eigenen Bedürfnissen entspricht. Und dann einen Kurs, der auf diese Bedürfnisse gezielt eingeht.
Sollen die Yoga-Sitzungen eher meditativ und beruhigend sein oder eher sportlich und anregend? Möchten Sie Ihren Körper herausfordern oder benötigen Sie einfach Ausgleich zum langen täglichen Sitzen?
Viele Yoga-Studios bieten auch Kurse für unterschiedliche Altersgruppen an. Ein Anfängerkurs Yoga speziell für Senioren berücksichtigt beispielsweise die schon eingeschränkte Mobilität und führt Sie sanft an die Übungen heran.
Am Anfang werden Sie möglicherweise noch Schwierigkeiten haben, eine einfache Position wie den Schneidersitz einzunehmen. Doch schon bald werden Sie spüren, wie Muskeln und Skelett beweglicher werden.
Oder wie es T. Krishnamacharya, der Vater des modernen Yoga aus dem südindischen Madras, sagte: „Jeder der atmen kann, kann Yoga machen“.
Was genau ist Yoga denn nun?
In Indien wird seit Jahrtausenden die Heilslehre Ayurveda praktiziert. Das Wort stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet ganz einfach „Das Wissen vom Leben“. Ausführliche Erklärungen zu Ayurveda finden Sie auf dieser Seite.
Ayurveda ist eine ganzheitliche Lehre, die neben dem Körper auch Seele und Geist umfasst. Yoga ist ein Teil dieser Lehre. Das Wort lässt sich sinngemäß mit „Anschirren“ (eines Jochs) übersetzen, bedeutet aber auch „Vereinigung“.
Gemeint ist damit, dass Körper und Seele eins werden sollen. Die vielen verschiedenen Positions (Asanas), die in der westlichen Interpretation des Yoga fast zu Gymnastikübungen verkommen sind, dienen eigentlich der meditativen Versenkung. Sie sind fest mit Atemübungen (Pranayama) verbunden.
Wie finde ich die richtige Yoga-Art für mich?
Fragen Sie sich zunächst, was Sie sich von Yoga erwarten. Suchen Sie meditative Ruhe und Entspannung, möchten Sie Ihren Körper in Form bringen oder sogar abnehmen? Denken Sie auch daran, dass nicht alle Formen von Yoga für Einsteiger geeignet sind. Wählen Sie nicht gleich eine besonders anspruchsvolle Form, um dann frustriert zu scheitern.
Die bekanntesten Yoga-Arten, die in deutschen Studios unterrichtet werden:
- Mit Hatha Yoga schwappte die erste Yoga-Welle vor 50-60 Jahren von Indien in den Westen. Es ist wohl authentischste Form des ursprünglichen indischen Yoga, die Sie in Deutschland finden werden.
- Kundalini Yoga ist ebenfalls eine klassische indische Form des Yoga, bei der der Schwerpunkt auf Meditation und Philosophie liegt. Das Wort Kundalini umschreibt eine Kraft, die in jedem Menschen ruht und die von einer schlafenden zusammengerollten Schlange symbolisiert wird. Durch das Yoga soll sie sich allmählich entrollen.
- Yin Yoga ist ein besonders ruhiger Yoga-Stil, bei dem die Asanas minutenlang gehalten werden. Auch diese Form ist vor allem gut zur Entspannung.
- Ashtanga Yoga und Vinyasa Yoga sind die verwestlichen, körperlich anstrengenden Varianten des klassischen Hatha Yoga. Der Unterschied: Beim Ashtanga Yoga werden stets die gleichen Bewegungsabläufe durchgeführt, beim Vinyasa Yoga variiert der Kursleiter jede Stunde.
- Jivamukti Yoga entstand erst 1984 in den USA und ist eine ganze Lebensphilosophie, die auch Veganismus und Gewaltlosigkeit umfasst. Der Yogastil selbst ist fließend und anstrengend und jede Sitzung wird von Musik begleitet.
Daneben trieb die Begeisterung für Yoga im Westen zunehmend kuriose Blüten vom schweißtreibenden Hot Yoga bei 40° Raumtemperatur über Acro(batik) Yoga für zwei Personen bis zu Aerial Yoga in Tüchern und Doga – Yoga mit Hund.
Wie gelingt mir der Einstieg ins Yoga?
Sie können auf diesen Seiten mehr zu den einzelnen Yoga-Arten lesen und viele weitere Informationen rund um die Philosophie und die Bewegungen sammeln. Natürlich können Sie einige Yoga-Übungen auch einfach mal zu Hause mithilfe der Abbildungen und Videos ausprobieren und Ihre Beweglichkeit testen.
Doch wenn Sie sich ernsthaft für Yoga interessieren, sollten Sie sich einen Anfängerkurs in Ihrer Heimatstadt suchen. Ein erfahrener Kursleiter sorgt dafür, dass Sie die Positionen richtig einnehmen, sodass sie ihre Wirkung erzielen können. Dies verhindert auch, dass Sie Fehlhaltungen einnehmen, die möglicherweise schädlich sein können. Yoga-Kurse werden in speziellen Yoga-Studios angebotenen, in vielen Fitness-Studios und auch in den Volkshochschulen.